Wahlkämpfe sind immer ein Wettstreit politischer Narrative wie „Yes we can“ oder „Make America Great Again“. Wer mit seiner Partei die griffigere Geschichte erzählt, punktet bei Wählerinnen und Wählern. Und gewinnt Wahlen. Doch der Kampf um Aufmerksamkeit in der digitalen Gesellschaft führt zu einer immer größeren Polarisierung des öffentlichen Diskurses – und der Frage: Wie viel Zuspitzung muss in der politischen Kommunikation erlaubt sein?
Mit ihrem Hang zu leicht verdaulichen Inhalten verleiten insbesondere die sozialen Medien zur Verkürzung komplexer Sachverhalte, zu einer formatbedingten Vereinfachung oder gar zur Verbreitung von Halbwahrheiten mithilfe Künstlicher Intelligenz.
Darüber, was das für die Meinungsbildung in Zeiten digitaler Kommunikation bedeutet und wer die Verantwortung für die politische Information trägt, sprechen wir in dieser Folge unseres Vor:denker-Podcast mit Julius van de Laar, einem der profiliertesten Experten für digitale politische Kommunikation in Deutschland.
Julius van de Laar
Julius van de Laar ist Experte für digitale politische Kommunikation. Der gebürtige Heidelberger studierte Politik- und Kommunikationswissenschaften in den USA und arbeitete im Wahlkampfteam Obamas bei den Präsidentschaftswahlen 2008 und 2012. Nach seinen Erfahrungen in den USA brachte er sein Wissen in deutsche und europäische Wahlkämpfe ein, darunter die Bundestagswahlkämpfe 2009, 2013 und 2017. Seit 2010 ist van de Laar selbstständiger Kampagnen- und Strategieberater bei VAN DE LAAR CAMPAIGNING in Berlin.