Die Fernsehserie „Silicon Valley“ rankt um Gründer, die in Kalifornien vom Durchbruch in der Tech-Szene träumen. Die Start-up-Teams bestehen grundsätzlich aus drei oder vier jungen Weißen und einem Inder. Der Running Gag besitzt einen wahren Kern. Eine Erhebung von Google ergab, dass 2018 rund 67 Prozent der Führungskräfte Weiße, 26 Prozent Asiaten und zwei Prozent Schwarze waren. Der „White Boys Club“ existiert nicht nur in der Fiktion der TV-Serie. Es gibt ihn im realen Silicon Valley wie im Ökosystem der deutschen Start-up-Szene. „Wenn Apps nur von jungen Männern zwischen 20 und 35 Jahren mit einem westlichen oder indischem Hintergrund entwickelt werden, kommt ein eingeschränktes Angebot dabei heraus“, sagte Anne Kjaer Riechert, die mit der ReDI School in Berlin und München eine Programmierschule für Flüchtlinge gegründet hat.
Gründen Frauen anders? Die Dänin Ida Tin entwickelte mit „Clue“ eine App, mit der Frauen ihren Menstruationszyklus überwachen können. Ein Mann wäre wahrscheinlich in hundert Jahren nicht auf so einen Service gekommen. Was also tun? Den Girls Club gründen? Anne Kjaer Riechert: „Ich finde dieses Einstein-Zitat gut:”
»You can’t solve a problem with the same kind of thinking that created it. Wir brauchen eher weibliche Vorbilder statt einen Girls Club.«