Maschinen dazu bringen, Sprache zu benutzen, Begriffe zu bilden, Probleme zu lösen, die zu lösen bislang dem Menschen vorbehalten sind, und sich selbst zu verbessern: So formulierte der 28 Jahre alte Mathematiker John McCarthy 1955 die Agenda für ein Forschungsprojekt, das er gemeinsam mit neun Kollegen in sechs Wochen zu bearbeiten gedachte. Er nannte es "Künstliche Intelligenz". Gut sechzig Jahre später gibt es nun tatsächlich Maschinen, die von all dem ein wenig können. Doch bislang sind sie alle Spezialisten, keine erreicht die Flexibilität, die für die menschliche Intelligenz typisch ist.
Die diversen elektronischen Schach- und Go-Meister können Äpfel nicht von Birnen unterscheiden und unter dem Namen des Jeopardy!-Siegers Watson, der auch Kochrezepte erfinden und Krankenakten auswerten kann, tummeln sich tatsächlich ganz unterschiedliche Systeme, die aus einem Baukasten verschiedener Module zusammengesetzt werden.
Seit den fünfziger Jahren haben KI-Forscher immer wieder neue Ansätze probiert, um von Spezialisten, die sich in einer Bauklötzchenwelt oder auf einem Spielplan zurechtfanden, zu einer flexiblen, allgemeinen künstlichen Intelligenz zu kommen. Eine Zeit lang konzentrierte sich die Zunft auf bescheidenere Produkte, Datenbanken, Experten- und Dialogsysteme.
Im Zuge des aktuellen Hypes um das maschinelle Lernen ist nun wieder häufiger von der allgemeinen Intelligenz die Rede, von Intelligence on a Human Scale, Human Level Intelligence oder, besonders prominent: Artificial General Intelligence (AGI).