2018 ist das Jahr, in dem sich unser Blick auf Daten schärfte. Mit der Datenschutz-Grundverordnung schuf die Europäische Union ein neues, umfassendes Regelwerk zur Verarbeitung personenbezogener Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen. Gleichzeitig standen US-Unternehmen wie Facebook, Amazon oder Apple wegen des unsachgemäßen Umgangs mit Kundendaten am Pranger. Selten war klarer, dass Big Data auch eine ethische Herausforderung ist. Der Ruf nach einer digitalen Ethik, die über das Thema Datenschutz hinausgeht und sich mit Fragen von Moral und Verantwortung auseinandersetzt, wird lauter.
»Datenschutz Made in Germany ist bereits eine Marke und ein Standortvorteil für Deutschland.«
Nicolai Andersen Innovation Leader bei Deloitte
In den USA würde inzwischen besser verstanden, dass europäische Standards beim Datenschutz keine Innovationshemmnisse darstellen. Der einseitige Blick auf die Gewinne, die Online-Dienstanbieter und Social-Media-Unternehmen mit Nutzerdaten erzielen, hat die Debatte Andersen zufolge aber ein Stück weit verrückt. Der verständliche Wunsch, persönliche Daten monetarisieren zu können, dürfte zu Enttäuschungen führen. „Menschen überschätzen oft den Wert, den ihre persönlichen Daten für ein Unternehmen haben. Bei dieser Sichtweise vergessen sie die Convenience, die sie durch die Weitergabe ihrer Daten gewinnen.“