Ein vielzitierter Satz, den man kaum noch hören mag: Deutschland hinkt bei der Digitalisierung hinterher. In China und den Vereinigten Staaten feiern innovative IT-Unternehmen ihre digitalen Erfolge und streichen Milliardengewinne ein. In Deutschland ist von schlechter Infrastruktur und dem zögerlichen Ausbau des schnellen Internets die Rede. Das digitale Lamento begleiten mahnende Worte von Politikern und Wirtschaftslenkern. Der größten Veränderung seit der Industrialisierung begegneten die Deutschen weniger mit Begeisterung, sondern mit Ängsten und Sorgen, lautet die Klage.
Dass die Regierung das mit der Digitalisierung hinbekommt, glaubt ohnehin nur eine Minderheit. Die Klagen sind Legion. Aber was sind die Gründe dafür? In der aktuellen „Tech Divide“-Studie ist das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation auf Spurensuche gegangen. Im Auftrag des Mobilfunkunternehmens befragte das Meinungsforschungsinstitut Ipsos 9000 Menschen in neun Ländern per Online-Umfrage, was die Menschen von der Politik im Zeitalter der Digitalisierung erwarten, wo die Politik sich einmischen soll und wo nicht.
»Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass die Skepsis gegenüber Technologien in Deutschland größer ist als beispielsweise in den USA, China oder Indien,«
sagt Inger Paus, die das gesellschaftliche Engagement von Vodafone Deutschland verantwortet. Auch im europäischen Vergleich seien die Deutschen sehr skeptisch. „Aus den Ergebnissen lässt sich ein Muster erkennen“, so Paus.